iStock/Fizkes

Digitale Trans­formation im Ar­chi­tek­turbüro

Die Digitalisierung ist eine der zentralen ökonomischen und technischen Aufgaben der Ar­chi­tekt*in­nenschaft. Die übergeordneten Ziele sind die Sicherung einer nach­haltigen Wirtschaftsentwicklung und guter Arbeitsbedingungen, die Stärkung der In­no­vationskraft und die Förderung der Bau- und Planungskultur. 

Digitalisierungsberatung

Die Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen unter­stützt und informiert ihre Mitglieder und Interessierte im Rahmen der Digitalen Trans­formation bzgl. der ersten Schritte. Hier finden Sie eine Orientierung zu aktuellen Förderungsprogrammen, den entsprechenden Antrags­formularen, die Verlinkung zu den Antragsportalen sowie  weiterführende In­for­ma­tio­nen. 

Mit der Digitalisierung verändern sich die methodischen Prozesse und Abläufe im Planungs- und Bauwesen. Der konsequente Einsatz von digitalen Instrumenten ermöglicht auch kleineren Büros zusätzliche Auftragschancen, insbesondere durch die erleichterte Vernetzung mit weiteren Planungspartnern.

Dirk Hennings, Dipl.-Ing. Architekt und Experte für die Digitalisierung der Bau­wirtschaft

Fort- und Weiter­bildung mit Qualitätssiegel

Der BIM Standard Deutscher Architekten- und Ingenieurkammern ist das seit 2018 erfolgreich laufende bundesweite Fort­bildungs­programm der Planerkammern in der digitalen ­Arbeitsmethode BIM auf der Basis der Richt­linie VDI/BS 2552 Blatt 8 ff. Im Juli 2020 wurde eine Vereinbarung zwischen dem Bundes­ministerium des Innern, für Bau und Heimat, der Bundes­ingenieur­kammer sowie der Bundes­architekten­kammer unterzeichnet, die vorsieht, dass die Absolventinnen und Absolventen des ­Qualifizierungs­programms BIM – Planen, Bauen und Betreiben nach dem „BIM Standard Deutscher Architekten- und Ingenieurkammern“ eine Teilnahmeurkunde erhalten, die bei Wettbewerben und Ver­gabeverfahren für zukünftige Bundesbauprojekte ­anerkannt wird.

Dies bedeutet für Mitglieder der Architekten­kammern, dass sie sich mit der Teilnahmeurkunde automatisch bei öffentlichen Wettbewerben und Ver­gabeverfahren in Deutsch­land qualifizieren. Diese weist die eingehende Kenntnis der BIM-Methode und eine interdisziplinäre, kollaborative Ausbildung nach. Außerdem sollen die Module nach dem Standard auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bauverwaltungen angeboten werden, um die BIM-Kompetenzen der öffentlichen Bauherr*innen zu stärken.

Qualifizierungs­programm BIM - Planen, Bauen und Betreiben

Building Information Modeling (BIM) ist eine Arbeitsmethode, deren Werkzeuge einen kommunikativen und einen digitalen Part umfassen. Sie dient dem Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken und unter­stützt die Zusammen­arbeit unter den Projektbeteiligten. BIM betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks, sodass im Idealfall hochwertige, aktuelle Projekt­informationen jederzeit abrufbar zur Verfügung stehen. Im Vergleich zur traditionellen Herangehensweise führt diese kooperative Form der transparenten Projektabwicklung letztendlich zu einer höheren Sicherheit hinsichtlich Planung, Kosten, Terminen und Nachhaltigkeit.

Qualifizierungs­programm BIM - Planen, Bauen und Betreiben
Das Qualifizierungs­programm BIM besteht aus einem zweitägigen Basismodul und drei vier- bzw. fünftägigen Vertiefungsmodulen. Die vier Module sind aufeinander aufbauend und werden in chronologischer Reihenfolge absolviert. Im letzten Modul schließt die Qualifizierung mit einem Leis­tungsnachweis zum Erwerb der Abschlussurkunde ab. Der Gesamtumfang beträgt inkl. des Abschlusstages 16 Tage (128 UE)

Förderungs­möglichkeiten von Bund und Land

DIGI Zuschuss - Gefördert vom Land Hessen / vertreten durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Zuschuss, bis zu 10.000 Euro, drei stichtagsbezogene Förderaufrufe (29.03.2021, 24.06.2021 und 31.08.2021), Antrag: Onlineformular WIBank. Gefördert werden Projekte ab zuwendungsfähigen Sachausgaben in Höhe von 4.000 Euro. Der Fördersatz beträgt bis zu 50 Prozent. Antragsberechtigt sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Förderung der digitalen Trans­formation von Produktions- und Arbeitsprozessen und der Ver­besse­rung der IT-Sicherheit. Mit dem Projekt darf noch nicht begonnen worden sein. Zuwendungsfähige Maßnahmen sind Anschaffungen von Hard- und Software zur Digitalisierung von Produkten, Dienstleistungen und Betriebs­prozessen, die Anschaffungen von Hard- und Software zur Im­ple­ment­ierung einer Sicherheitslösung sowie erforderliche Schulungen zu den an­geschafften digitalen Systemen durch externe Anbieter.

Digital Jetzt

Zuschuss, bis zu 10.000 Euro, drei stichtagsbezogene Förderaufrufe / Jahr, gefördert werden Projekte ab zuwendungsfähigen Sachausgaben in Höhe von 4.000 Euro. Fördersatz: bis zu 50 Prozent. Aus­wahl via Zufalls­auswahl­verfahren. Antragsberechtigt sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU). 
Voraussetzungen: Mit dem Projekt darf noch nicht begonnen worden sein. 
Zuwendungsfähige Maßnahmen sind: Die Anschaffungen von Hard- und Software zur Digitalisierung von Produkten, Dienstleistungen und Betriebs­prozessen, die Anschaffungen von Hard- und Software zur Im­ple­ment­ierung einer Sicherheitslösung, sowie erforderliche Schulungen zu den an­geschafften digitalen Systemen durch externe Anbieter.
Die Bewerbung erfolgt über ein entsprechendes Onlineformular und ist zwingend erforderlich. Das Onlineformular ist am Tag des Förderaufrufs für 24 Stunden verfügbar.

ERP-Digitalisierungskredit

Förderkredit der KfW ab 1,00 % effektivem Jahreszins, Kreditbetrag zwischen 25.000 und 25 Mio. Euro und Förderzuschuss als Ergänzung zum Kredit, für Investitionen und Betriebsmittel in den Bereichen In­no­vation und Digitalisierung, für Unternehmen und Freiberufler; die KfW kann bis zu 70 % des Risikos von Ihrer Bank übernehmen. Beispiele: Vernetzung von ERP- und Produktionssystemen, Ent­wick­lung und Im­ple­ment­ierung eines IT- und/oder Datensicherheitskonzepts, Digitale Plattformen, Apps und digitale Vetriebskanäle, additive Fertigungsverfahren wie 3D-Druck als neue innovative Produktions­methode in der Fertigung, Ausbau innerbetrieblicher Breit­band­netze für eine höhere Datenübertragungsrate und vieles mehr. Als in­no­vatives Vorhaben gilt die Ent­wick­lung neuer oder verbesserter Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen. 

In­no­vationskredit

Stärkt schnell wachsende und/oder innovative Unternehmen und Gründer mit zinsgünstigen Förderkrediten und entlastet die durchleitenden Banken zu 70 Prozent vom Ausfallrisiko. 70 prozentige Haftungsfreistellung. Zwischen 100.000 Euro und 7,5 Mio. Euro möglich. Hierunter fallen auch Investitionen in Digitalisierungsvorhaben. Außerdem sind Unternehmensübertragungen von bzw. an innovativen Unternehme/n förderfähig. 
Alle Vorhaben können mit bis zu 100 Prozent der förderfähigen Ausgaben unter­stützt werden. Die Mindestkredithöhe beträgt 100.000 Euro, der Höchst­betrag 7,5 Mio. Euro. Mindestens eines der festgelegten In­no­vationskriterien muss erfüllt sein.
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Sinne der KMU-Definition der EU, mittelständische Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern (Small MidCaps) sowie natürliche Personen, die eine frei­berufliche Existenz bzw. ein Unternehmen gründen oder übernehmen. Ebenso können Angehörige Freier Berufe einen Antrag stellen.

Publikationen zum Thema BIM

BIM - Das daten- und wissensgetriebene Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden – Schon jetzt und in Zukunft

BIM gehört zu den Treibern der Digitalisierung im Bauwesen. Was bedeutet der Einsatz dieser Planungsmethode für Ar­chi­tek­tur- und Planungsbüros? Wie verändert BIM die Wertschöpfungsketten bei Planung, Bau und Betrieb von Gebäuden? Wem gehören die digitalen Datenmodelle oder die Bauteildatenbanken und was bedeutet BIM für die Vertragsgestaltung?

Diesen und weiteren Fragen gehen die Autor*innen der Fachaufsätze in der neuen BIM-Broschüre der AKH nach. Die Broschüre reflektiert den aktuellen Stand und bietet darüber hinaus Ausblicke zum Beispiel auf mögliche neue Geschäftsmodelle und -felder. 

Leseprobe

Zur Bestellung

Leitfaden "BIM für Architekten - Im­ple­ment­ierung im Büro"

Im Rahmen der Arbeit der Arbeitsgruppe „BIM-Büroimplementierung“ der BAK ist ein Leitfaden zum Thema Building Information Modelling (BIM) entstanden. Unter dem Titel „BIM für Architekten - Im­ple­ment­ierung im Büro“ sollen als praxisorientierte Einstiegshilfe konkrete Hilfestellungen und Tipps für die Im­ple­ment­ierung und die ersten Schritte bei der Einführung der BIM-Methode im Ar­chi­tek­turbüro gegeben werden. Die Themen umfassen u.a. Strategien, Arbeitsabläufe, juristische Aspekte und Fortbildung.

Download

Suche

Visuelle Hilfe